Kategorisiert als: Volunteering

Es ist eine lange Zeit her, seit ich den letzten Post gemacht habe. Manche von Euch haben schon nachgefragt, gewartet und gefiebert. So jetzt bin ich soweit wieder einmal einen Artikel zu schreiben und euch auf den neusten Stand zu bringen. Es gibt viel neues, tolle Erfahrungen und eine Tonne spannender Inputs – Also viel Spaß beim weiterlesen.

Das letzte was ich euch versprach, war eine Überraschung und diese steht seit vielen Wochen nun schon bei uns vor dem Schloss, für jedermann erfreulich. Es ist ein Marktstand für selbst gezogene Jungpflanzen und Kräuter aus dem Permakulturgarten. Viele Tage habe ich an dem Design gearbeitet und ich muss sagen es ist wirklich schön geworden, oder ?

Ein Grundsatz der Permakultur sagt eben

«  Verschwende nicht, sondern verwende neu »

So freue ich mich besonders, dass wir den Überschuss an Jungpflanzen wie Kohlrabi, Tomaten, Chilis und Paprika verkaufen konnten. Durch ihren wirklich vergünstigten Preis und den guten Nutzen den Sie in des neuen Besitzers Garten tun werden, können, so finde ich, wir hier von einer der 4 Grund Ethiken der Permakultur sprechen. Nämlich : Fair share !

Momentan findest Du schöne Kräuter wie Oregano, Thymian, Rosmarin auf unserem Stand vor dem Schloss Glarisegg.

Doch wir haben nicht nur einen Marktstand sondern konnten auch Zeuge neuen Lebens werden.

Wie ihr wisst haben wir zwei Laufenten, von denen das Weibchen vor einigen Wochen anfing zu brühten.

Jörg, unser leidenschaftlicher Entenpapa und Gartenliebhaber, kümmerte sich um das sortieren der alten und neuen Eier und schließlich schlüpften zwei süße Entenbabys. Die Entenmama blieb allerdings noch einige Tage auf den verbleibenden Eiern liegen und somit hatten wir natürlich die Hoffnung auf weiteren Nachwuchs. Leider überlebte es nur ein Entchen. Jetzt haben wir eine kleine Entenfamilie von 3.

Unter ihren Fähigkeiten uns am Morgen immer ein Lächeln auf unser Gesicht zu zaubern, haben diese Laufenten die Aufgabe, die vielen Nacktschnecken aufzuspüren und zu vertilgen. Der Einsatz von Nutztieren wird in der Permakultur viel umgesetzt. Da wir versuchen einen natürlichen Kreislauf und ein Ökosystem zu schaffen, welches auf den Grundprinzipien der Natur beruht, ist es nur von großem Nutzen eben auch Tiere mit Multifunktion einzusetzen.

Das bringt mich auch schon zu einem weiteren Permakultur Prinzip.

« jedes Element, (in dem Fall die Ente) sollte mindestens 3 Funktionen erfüllen !

Jetzt fragst Du dich vielleicht welche 3 Funktionen erfüllt die Ente nun ?

1- positive Vibes im Garten und lustige Gesellschaft

2- natürlicher Schädlings -jäger

3- Erzeuger von nahrhaften Ausscheidungen, welche wir in Dünger und Kompost umwandeln

4- Zudem können Sie auch als Verwerter von Küchenabfällen (soweit diese Abfälle nicht gewürzt sind) dienen.

Unter anderem pflanzten wir Fenchel, Kohlrabi, Lauch, Rettich und Möhren in unseren Teichbeeten, die wir natürlich zuvor vorbereitet hatten.

Mais pflanzten wir in den hintersten sogenannten Dombeeten.

Leider müssen wir erfahren, dass dieses Jahr die Anflut von Nacktschnecken extrem hoch ist und so wurde der Großteil der gepflanzten Gemüse in Teich und Dombeeten verspeist bevor sie überhaupt groß werden konnten.

Also gehört jetzt auch das tägliche Schnecken sammeln zu unseren Aufgaben.

Wir versuchten mit verschiedensten natürlichen Mitteln gegen diese Eindringlinge vorzugehen, aber nichts hilft. Also warteten wir mit dem Mulchen der hinteren Beete, bis das Wetter etwas besser und beständiger wurde.

In all den Wochen pflanzten wir auch noch verschiedenste Arten von Gurken. Wir pflanzten eine alte russische Variante für den Freilandanbau, welche robuster gegen Krankheiten und Befall sein soll. Hierfür durfte ich dann noch meine Liebe zum Gerüst bauen ausleben. Denn Gurken klettern gerne und brauchen auch Unterstützung dabei. In anderen Beeten pflanzten wir die Gurken in Gesellschaft von Mais. Diese Kombination gehört den „heiligen 3 Schwestern“ an und sie unterstützen sich gegenseitig.

Die Drei Schwestern sind: Bohnen, Kürbis und Mais oder Gurken, Mais und Bohnen.

In unserem Fall sind es Gurken und Mais.

  • Mais dient als Rankhilfe
  • Gurken ranken am Mais empor
  • Rote Beete  wächst auf der Bodenfläche

Auf dem nächsten Bild siehst Du mich, wie ich Stangenbohnen säe. Auch hier ist ein gutes und stabiles Gerüst erforderlich.

In der Kalenderwoche 27 bekamen wir noch Besuch von einer ganz besonderen, mir sehr ans Herz gewachsenen Frau namens Karina. Sie unterstützte uns mit ihrer positiven Art, ihrem Anpacken.

Gemeinsam mit unserem short-term Volunteer Dominik, der leider nur für 2 wunderschöne gemeinsame Wochen, zu uns kam, bildeten wir ein echt gutes Team.

Das nicht nur im Garten. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, gingen tanzen, machten Lagerfeuer, aßen zusammen und tauschten uns auf tolle und nährende Weise aus.

Unsere letzte gemeinsame Garten Aktion war das ehemalige Kefenbeet frei zumachen, sodass unser selbst gezogener Rosenkohl folgen konnte. So jäteten wir das Beet und bereiteten es mit ganz ganz viel Kompost und Mist (Kuhmist und Kompost aus unserer Kompost-Toilette) vor. Zudem gossen wir das Beet noch mit EM  an.

Rosenkohl gehört zu der Familie der Kreuzblütlern und ist somit auch ein Starkzehrer. Was das bedeutet, habe ich im vorherigen Artikel beschrieben.

Für alle, die nicht wissen was EM ist, hier eine kurze Beschreibung:

Effektive Mikroorganismen finden Ihren Einsatz oft in der Aufwertung und Unterstützung der Bodenqualität. Sie sind flüssige Mischkulturen, deren Hauptaufgabe ist Fäulnis und die dabei entstehenden Giftstoffe zu stoppen und die Erde zu regenerieren. 

Zurück zum Rosenkohl. Nachdem wir ihn gepflanzt hatten, mulchten wir noch das Beet mit den abgeschnittenen Kefen und Heu. Zuerst breiteten wir das Heu aus und darauf legten wir die klein-geschnittenen Kefen .

Eine wichtige Information ist noch, dass wir die Kefen lediglich abschnitten, sodass die Wurzeln immer noch im Beet blieben. Das tut man mit allen Stickstoff gebenden Pflanzen, zu denen auch Kefen gehören. Man nennt sie auch Leguminosen.

Durch dieses Verfahren, profitiert das Beet weiterhin von den Nährstoffen der Kefen.

Warum Mulchen wir ?

Eine Grundregel in der Permakultur ist auch, sowenig Erdoberfläche wie möglich unbedeckt zulassen.

Warum?

Stelle Dir vor die Erdoberfläche ist wie unsere eigene Haut. Wir schützen diese auch, oder ? Indem wir Bsp. Sonnencreme benutzen, Klamotten anziehen etc. Warum nicht das gleiche für unsere Erde tun ?

Beobachteten wir Erdboden in der Natur, so würden wir ganz schnell feststellen, dass die Natur von allein dafür sorgt, dass die Erdoberfläche bedeckt bleibt. Durch Blätter, Moos, Pflanzen etc. Also ist das Fazit der Permakultur, bei der wir uns an der Natur orientieren : Die Erdoberfläche sollte bedeckt sein!

Und das tun wir durch das Mulchen. Der Mulch hilft uns, die Nährstoffe im Boden zu behalten. Er beibt länger feucht, was wiederum heißt, dass wir weniger gießen müssen.

Die andere Variante von Gurken sind welche für den Innenanbau. Diese sind im Geo-Dom gepflanzt worden. Auch hier muss man drauf achten den Jungpflanzen genug Kompost und Nährstoffe mit ins Pflanzloch und in die Beet-Erde zugeben.

Zudem hatten wir letzten Monat auch noch einen tollen Permakultur-Einführungskurs, welcher von Lisa und Wolfgang gehalten wurde.

So das war es einmal mehr von mir. Ich hoffe, Euch hat es gefallen und ihr freut euch auf den nächsten Beitrag.

Ach und wenn ihr jetzt das Bedürfnis habt unseren tollen Garten finanziell zu unterstützen schreibt uns doch eine Email. Wir freuen uns über jeden Beitrag.

Bis bald

Euer Gartenteam